Dienstag, 12. Juni 2007

Der Kirchentag

Nach einigem hin und her wer jetzt wo und wann mitfährt, bin ich am Mittwochmorgen nach Köln gestartet. Ewig lange Zugfahrt und diese hässlichen Hessen, deren Ticket man nur in Hessen kaufen kann! Man ey!

Endlich angekommen haben wir die Auto-Leute in der Unterkunft (eine Schule) getroffen und unsere Unterkunftskarte erhalten. Der Gottesdienst war zwar leider schon vorbei aber der Abend der Begegnung war noch ganz cool. Leider saß ich etwas zu nah an der Eisenbahnbrücke drann, sodass die Bläser immer mal wieder durch ein donnergrollartiges Beben übertönt worden. Aber der Anblick war auch schon toll (es gibt ja so was wie www.kirchentag.de, wo man schaun kann oder unter www.youtube.com nach "Kirchentag" suchen).

Also erst mal ne Runde gepennt (besser als erwartet!). Am ersten Tag bin ich nach der Bibelarbeit mit Frere Richard vor allem auf der Messe herumgelaufen. Aber Tipp für alle: stöbern ist gut und nötig, aber man sollte sich auf alle Fälle auch was vornehmen und gezielt suchen! Sonst ist man etwas verloren. Der Ansturm der Leute war sogar noch ganz erträglich - man ist gut in die Bahnen rein gekommen und musste sich auf der Messe nicht durchschieben.
Dann hab ich den Kölner Dom das erste Mal gesehen. Vorher waren wohl mehrere Messen (war ja Fronleichnam!) und es war noch sehr zugenebelt. Aber trotzdem gigantisch! Wirklich GROß !!! und eindrucksvoll. Ob das immer der richtige Ort ist um zu Gott zu beten ist aber eine andere Frage...
Dann gab es noch einen interessanten Film im Museum Ludwig: "Unser täglich Brot". Klingt unglaublich biblisch, ist es aber nicht. Ein Dokumentarfilm, der überhaupt gar keine Kommentare hat, sondern ganz bewusst nur Bilder (mit den natürlichen Geräuschen) zeigt. Und es ging nun darum, wie unser Essen produziert wird. Also so was wie "Wie werden Kühe gehalten, gemolken, getötet, geschlachtet, gehäutet, ausgenommen, ..." und dann gab es natürlich noch Schweine, Hühner und Pflanzen. Hat mich jetzt nicht alles so wirklich geschockt (außer dass ich mal wieder ein Beispiel für beschissene Fließbandarbeit gesehen habe - also für die Beschäftigten beschissen) aber es ist zur Verdeutlichung doch ganz gut. Kann man sich ruhig mal antun, sofern man viel Blut sehen kann.
Der krönende Abschluss war dann das Giora Feidman Trio. Einfach genial! Sympathisch, lustig (vor allem das Denglisch!) und musikalisch genial.

Am Freitag habe ich erst mal einigen Bläsern in St. Aposteln gelauscht, dann zu "crossing" gegangen (christliche Popband - sehr empfehlenswert!) und hab dann nach einem weitern Messebesuch versucht auf den Pollerwiesen Freude zu finden, was mir aber nur bedingt gelungen ist (die Bands waren irgendwie nicht mein Fall).

Samstag war dann schon der letzte aktive Tag. Der Morgen war von einer Bibelarbeit mit Dr. W. Huber belegt (die ich aber nur mäßig gut fand - er war etwas zu sehr Ratsvorsitzender der EKD) und habe mich dann den Äußerungen von Angie gewidmet. Und ich muss sagen bis auf die Sache mit dem Schal hat sie sich doch sehr gut geschlagen! Dann hab ich was eingekauft, noch mal einen Vortrag gehört und am Rheinufer interessante Leute getroffen und über Bibelstellen diskutiert. Den Abschluss bildete dann eine surrealistisch anmutende Orgelimprovisation. Eigentlich dachte ich, es wird ein schönes Orgelkonzert, aber es war dann doch eher geeignet, um seinen Horizont in Sachen Musik zu erweitern.

Sonntag war dann nur noch kurz packen angesagt und weil wir nicht mehr zum Abschlussgottestdienst konnten, haben wir kurzerhand eine eigene Andacht gemacht. War auch nicht schlecht.

Photos wird es aber nicht geben, denn: es existieren keine! Ich habe vorher ganz bewusst die Entscheidung getroffen, meine Kamera zu Hause zu lassen und die Sache so zu genießen, wie sie ist und nicht durch Photos zu verbauen. Muss auch mal sein ... und - es hat auch geklappt! Natürlich gab es viele schöne Motive, aber auf der anderen Seite musste ich nicht den Photo mitschleppen und konnte einfach die Sache genießen.

Montag, 4. Juni 2007

Die Spannung steigt

Langsam wird es immer spannender. Ich kenne meine Terminplan inzwischen auswendig, weil die Wochen immer kürzer werden und ich ständig vor Augen habe, dass ich nur noch 2,5 Wochen und in Pforte bin. Das ist schon ein komisches Gefühl zu wissen, dass die letzten 5 Jahre bald passe sind ...
Heute werde ich meine ABI-Ergebnisse erfahren und ich bin schon etwas hibbelig und mir ist unwohl. Mein Gefühl nach den Klausuren war zwar nicht schlecht aber das heißt leider gar nix. Da ist der erholsame Ostseeaufenthalt über Pfingsten schnell vergessen. Aber nicht verzagen - auch ohne ABI geht das Leben weiter ;-)

In Sachen Indien habe ich mittlerweile den unterschriebenen Vertrag von VIA bekommen und sollte langsam etwas Druck machen von wegen Visum, Geld überweisen und Flug buchen. Aber das wird schon alles werden - nur ruhig Blut. Mittlerweile habe ich auch mit den anderen Volunteers gemailt und noch ein paar nützliche Tipps erhalten - z.B. "nimm graue, braune oder schwarze Sachen mit - weiß sieht sofort dreckig aus!".